Mittwoch, 27. April 2016, 19.30 Uhr
Konferenzraum K III („Dionys-Saal“) im Diözesanzentrum Obermünster, Obermünsterplatz 7
Prof. Dr. Hubert Weiger (München)
Die Umweltenzyklika „Laudato Si" – ein Weckruf zum Handeln
Die erste Umweltenzyklika eines katholischen Kirchenoberhauptes gilt einmütig als ein Meilenstein. Das päpstliche Schreiben fand die größte weltweite Beachtung, die einer päpstlichen Verlautbarung jemals zugekommen ist. Doch was sagt Papst Franziskus in seiner Enzyklika „Laudato Si‘“ eigentlich? Worauf will er hinaus und was bedeuten seine Ausführungen für Politik, Wirtschaft und Gesellschaft – und für einen jeden von uns? Vieles in der Enzyklika ist neu. So wird hier seitens der katholischen Kirche erstmals klar geäußert: Der Klimawandel ist menschengemacht! Und weil die Menschheit Verantwortung trägt für die Bewahrung der Schöpfung, sind alle Menschen, vor allem aber diejenigen in den wohlhabenden Ländern, aufgerufen, ihr politisches, wirtschaftliches und persönliches Handeln weitgehend neu auszurichten. Papst Franziskus fordert eine Abkehr vom Streben nach unbegrenztem Wirtschaftswachstum, ja eine Abkehr vom „Konsumismus“ insgesamt. Der aus Politik und Wissenschaft weithin bekannte Vortragende will zeigen, wie ein großer Umweltschutzverband (der „BUND“) die päpstlichen Worte einschätzt, welche Chancen die Enzyklika eröffnen könnte und was geschehen müsste, um deren Worte Wirklichkeit werden zu lassen.
Hubert Weiger wurde 1947 geboren. Er studierte Forstwissenschaften in München und Zürich; 1976 große Forstliche Staatsprüfung, 1986 Promotion. Seit 1974 ist er Vorstandsmitglied des Bundes Naturschutz, 1975 war er Gründungsmitglied des „Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e. V.“ (BUND); 1990/91 Gastprofessor „Naturschutz“ an der Gesamthochschule Kassel. Seit 1994 ist Hubert Weiger Honorarprofessor an der Universität Kassel, von 2002 - 2011 Lehrbeauftragter für Naturschutzpolitik an der TU München, seit 2002 auch 1. Vorsitzender des Bundes Naturschutz in Bayern, seit 2007 Vorsitzender des Bunds für Umwelt und Naturschutz Deutschland, zudem ordentliches Mitglied des Obersten Naturschutzbeirates beim Bayerischen Staatsministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz. Seit 2013 Mitglied des Rates für Nachhaltige Entwicklung der Bundesregierung. Er gehört auch dem Rundfunkrat des BR an. 2006 wurde ihm die Bayerische Staatsmedaille für Verdienste um Umwelt und Gesundheit verliehen, 2009 erhielt er die Bayerische Verfassungsmedaille in Silber, 2010 das Bundesverdienstkreuz am Bande.
In Zusammenarbeit mit der diözesanen Umweltbeauftragten Frau Dipl. theol. Beate Eichinger M.A.