Mittwoch, 24. Februar 2016, 19.30 Uhr
Konferenzraum K III („Dionys-Saal“) im Diözesanzentrum Obermünster, Obermünsterplatz 7
Prof. Dr. Vittorio Hösle (Notre Dame/Indiana/USA)
Was sind und zu welchem Ende betreibt man Geisteswissenschaften?
Mit dem Niedergang der mittelalterlichen theologisch-philosophischen „Summen“ ist das Gebiet des Wissens in zwei Teile zerfallen – in einen mathematisch-naturwissenschaftlichen und in einen geisteswissenschaftlichen. Obwohl damit auch Vorteile verbunden sind, muss eine solche Zweiteilung letztlich doch als „unnatürlich“ und der erstrebten Einheit des menschlichen Wissensschatzes zuwider gewertet werden. Mittlerweile vermehren sich die Gebietsansprüche der Naturwissenschaften bzw. einiger zumeist materialistisch orientierter Naturwissenschaftler, was die (engl.) „humanities“ in eine ernste Krise geführt hat. Wie aber sind die „Geisteswissenschaften“ überhaupt entstanden? Was unterscheidet sie von dem anderen Typus (engl. „science“)? Was können sie leisten? Ist und gegebenenfalls wie ist ihnen ein Zusammenwirken mit den Naturwissenschaften möglich?
Vittorio G. Hösle wurde 1960 geboren. Er wuchs in Mailand auf und kam 1966 nach Regensburg, wo er das Abitur ablegte. Hösle studierte Philosophie, Allgemeine Wissenschaftsgeschichte, Klassische Philologie und Indologie in Regensburg, Tübingen, Bochum und Freiburg. 1982 Dr. phil., 1986 Habilitation, dann Privatdozent für das Fach Philosophie an der Universität Tübingen. Im selben Jahr wurde er Visiting Assistant Professor und 1988 Associate Professor an der New School for Social Research in New York. 1993 Lehrstuhl an der Universität-Gesamthochschule Essen, 1997 Direktor des Forschungsinstituts für Philosophie in Hannover, seit 1999 bis heute arbeitet er als Professor an der University of Notre Dame/Indiana. Prof. Hösle hatte eine Vielzahl von Gastdozenturen inne, u. a. in den USA (Princeton), Russland, Norwegen, Brasilien und Südkorea. Er verfasste Expertisen für das Bundeskanzleramt, arbeitete in Rom für das italienische Staatsfernsehen RAI und wurde 2013 in die Päpstliche Akademie der Sozialwissenschaften berufen. Hösle schrieb bislang 34 (in 20 Sprachen übersetzte) Bücher, darunter Bestseller wie Das Café der toten Philosophen (2001).
Konferenzraum K III („Dionys-Saal“) im Diözesanzentrum Obermünster, Obermünsterplatz 7
Prof. Dr. Vittorio Hösle (Notre Dame/Indiana/USA)
Was sind und zu welchem Ende betreibt man Geisteswissenschaften?
Mit dem Niedergang der mittelalterlichen theologisch-philosophischen „Summen“ ist das Gebiet des Wissens in zwei Teile zerfallen – in einen mathematisch-naturwissenschaftlichen und in einen geisteswissenschaftlichen. Obwohl damit auch Vorteile verbunden sind, muss eine solche Zweiteilung letztlich doch als „unnatürlich“ und der erstrebten Einheit des menschlichen Wissensschatzes zuwider gewertet werden. Mittlerweile vermehren sich die Gebietsansprüche der Naturwissenschaften bzw. einiger zumeist materialistisch orientierter Naturwissenschaftler, was die (engl.) „humanities“ in eine ernste Krise geführt hat. Wie aber sind die „Geisteswissenschaften“ überhaupt entstanden? Was unterscheidet sie von dem anderen Typus (engl. „science“)? Was können sie leisten? Ist und gegebenenfalls wie ist ihnen ein Zusammenwirken mit den Naturwissenschaften möglich?
Vittorio G. Hösle wurde 1960 geboren. Er wuchs in Mailand auf und kam 1966 nach Regensburg, wo er das Abitur ablegte. Hösle studierte Philosophie, Allgemeine Wissenschaftsgeschichte, Klassische Philologie und Indologie in Regensburg, Tübingen, Bochum und Freiburg. 1982 Dr. phil., 1986 Habilitation, dann Privatdozent für das Fach Philosophie an der Universität Tübingen. Im selben Jahr wurde er Visiting Assistant Professor und 1988 Associate Professor an der New School for Social Research in New York. 1993 Lehrstuhl an der Universität-Gesamthochschule Essen, 1997 Direktor des Forschungsinstituts für Philosophie in Hannover, seit 1999 bis heute arbeitet er als Professor an der University of Notre Dame/Indiana. Prof. Hösle hatte eine Vielzahl von Gastdozenturen inne, u. a. in den USA (Princeton), Russland, Norwegen, Brasilien und Südkorea. Er verfasste Expertisen für das Bundeskanzleramt, arbeitete in Rom für das italienische Staatsfernsehen RAI und wurde 2013 in die Päpstliche Akademie der Sozialwissenschaften berufen. Hösle schrieb bislang 34 (in 20 Sprachen übersetzte) Bücher, darunter Bestseller wie Das Café der toten Philosophen (2001).