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Dante Alighieri©Domeniko Peterlini

Dichter und Philosoph Dante Alighieri und die Selbstreflexion

An der Schwelle vom Mittelalter zur Neuzeit - Verhältnis zwischen Wissenschaft und Theologie

Im Übergang vom Mittelalter zur Neuzeit verändert sich nicht zuletzt das Verhältnis von Wissenschaft und Theologie. Ist hierbei aber theologisches Wissen einfach durch wissenschaftliches ersetzt worden? William Franke wird erläutern, warum diese populäre Sichtweise keineswegs zufriedenstellend ist: Der Übergang gestaltete sich komplexer und die Theologie bleibe nach wie vor unverzichtbar. Eine besondere Bedeutung wird der Vortragende in diesem Zusammenhang der negativen Theologie einräumen, zu deren großen Vertretern auch Albertus Magnus zählt.
In systematischer Hinsicht fokussiert der Vortrag auf Duns Scotus‘ Lehre von der sog. „Univozität des Seins“ und dem hieraus sich ergebenden Verlust der analogischen Weltsicht (Thomas von Aquin, Albertus). Unsere von Kant geprägte Modernität bleibe dem Rahmen Scotus‘ noch immer treu. Indessen ließe sich auch eine alternative Modernität wahrnehmen und wünschen – und dies beginnend bereits im Blick auf Scotus‘ eigene Zeit: bei Dante und Eckhart nämlich, später bei Cusanus, Vico usw.
Theologie und Kunst (oder „imaginatio“ überhaupt) bleiben nach Überzeugung des Vortragenden grundlegende Erschließungen der Wirklichkeit und damit weit mehr als nur „bloß subjektive“ Annährungsarten. Diese Thesen würden sich vor allem am Beispiel Dantes überzeugend bestätigen lassen.
William Franke©Converance Wokeisme
William Franke, Literaturwissenschaftler, Kulturhistoriker und Philosoph, studierte in Oxford, Berkeley und Stanford. Seit 1991 ist Franke an der renommierten Vanderbilt University Professor für Komparatistik, Italienisch und Religionswissenschaft. Gastprofessuren und Forschungsaufenthalte führten ihn u. a. nach Salzburg, Aix-en-Provence und mehrfach nach Italien. Er war Research und Senior Fellow internationaler Stiftungen und ist Autor zahlreicher weltweit vielbeachteter Bücher, wie „Dante’s Interpretive Journey“ (1996), „A Philosophy of the Unsayable“ (2014), „Dante and the Sense of Transgession“ (2013) und „The Revelation of Imagination“ (2015).
Mit William Franke stattet dem „Akademischen Forum“ ein weiteres Mal ein Wissenschaftler und Gelehrter von hohem internationalem Rang einen Besuch ab.

Eine anspruchsvolles Thematik, die dazu beiträgt, sowohl die Zeit Dantes als auch die Gegenwart besser zu verstehen – und ein Vortragender, der zu den ganz großen Geisteswissenschaftlern unserer Zeit gehört!

Die Veranstaltung findet in Zusammenarbeit mit der Staatlichen Bibliothek Regensburg statt.

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Datum

20.05.2025

Uhrzeit

19:30 - 21:30

Preis

€ 5.00

Ort

Staatl. Bibliothek, Lesesaal
Gesandtenstraße 13, 93047 Regensburg
Webseite
http://www.staatliche-bibliothek-regensburg.de
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