Das im Jahre 2015 von S. E. Bischof Dr. Rudolf Voderholzer gegründete AKADEMISCHE FORUM ALBERTUS MAGNUS ist eine offene Plattform des Bistums Regensburg für Vorträge, Diskussionen, Seminare und Symposien zu Themen aus dem Schnittkreis von Kirche, Wissenschaft und Gesellschaft.

Das FORUM veranstaltet elf Vorträge und eine Tagung pro Jahr. Eingeladen werden durchwegs herausragende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus dem deutschsprachigen akademischen Bereich.

Die Moderation liegt beim Direktor des Forums, Diakon Prof. Dr. Sigmund Bonk.

Alle Vorträge sind auf Wochentage gelegt. Sie beginnen jeweils um 19: 30 Uhr und enden um 21:30 Uhr. Die Teilnahmegebühr für die Vorträge beträgt – so nicht anders vermerkt – 5 Euro.
Das FORUM hat seinen festen Ort mit Büroräumen und einem Seminarsaal im Diözesanzentrum Obermünster („DZO“) in Regensburg. Die Veranstaltungen finden teils hier teils an anderen Orten im Stadtgebiet (in Ausnahmen auch außerhalb Regensburgs) statt.

Eine Voranmeldung würde die Vorbereitungen erleichtern – am besten per Mail (akademischesforum@bistum-regensburg.de) – ist aber nicht zwingend erforderlich.

Weitere Informationen über das FORUM und seine Aktivitäten sind erhältlich

  • in unserem Sekretariat (DZO, Zi. 224, Frau Irmgard Lercher-Seidl)
  • unter Tel. 0941/597 16 12 oder -16 11 (Fax -1613)
  • per Mail: akademischesforum@bistum-regensburg.de
  • auf unserer Webpage www.albertus-magnus-forum.de
  • postalisch: Akademisches Forum Albertus Magnus, Obermünsterplatz 7, 93047 Regensburg
  • über Plakate
  • über die Tagespresse


Wir freuen uns über Ihr Interesse und auf Ihren Besuch!

2. Halbjahr 2015 - Vorträge und Symposium Nr. 1

Dienstag, 21.07.2015, 19.30 Uhr
Raum 226 (Ebene 2), Diözesanzentrum Obermünster, Obermünsterplatz 7,
93047 Regensburg

Prof. Dr. Rolf Schönberger (Regensburg)
„Im Anfang war das Wort“
Philosophische Reflexionen zum christlichen Begriff der Wirklichkeit

Das Evangelium nach Johannes beginnt mit einem „Donnerwort“, über das sich bereits Goethes Doktor Faust Gedanken gemacht hat: „In principio erat verbum“. Was will das besagen?
Wie verhält sich das (göttliche) „Wort“ zur Wirklichkeit? Wie wirklich ist die Wirklichkeit eigentlich und wie wahr ist der Anschein, den sie erweckt, vernünftig geordnet zu sein? Ist Ordnung ein Zufallsprodukt oder gibt es eine Intelligenz „im Hintergrund“ des Universums, welche für die Ordnung (oder ihren Anschein) verantwortlich gemacht werden kann?
Immer wieder haben nicht nur die Lehren, sondern auch einzelne Sätze der Bibel die Aufmerksamkeit der Philosophen gefunden. Das gilt insbesondere für den zitierten Anfangssatz des Johannes-Evangeliums, zumal dort selbst ein eminent philosophischer Begriff verwendet wird: Logos. Heißt das "Wort" oder "Vernunft" – oder beides (oder womöglich doch – à la Faust – „Sinn“ bzw. „Tat“)? Und: Kann man die Lehre, dass am Anfang „der Logos“ war, überhaupt selbst vernünftig verstehen? Könnte sich überhaupt die Vernunft selbst verstehen, wenn sie sich, wie gegenwärtig oft angenommen wird, als Zufallsereignis der Natur ansehen müsste?
Oder ist es doch eher so, wie mancher Religionskritiker vermutet, dass erst die Sprache in eine ansonsten sinnfreie Wirklichkeit Sinn und „Logos“ (oder den Anschein davon) einbringt?

Prof. Dr. Rolf Schönberger (Jg. 1954)
Studium an der Ludwig-Maximilians-Universität München (Philosophie, Kath. Theologie und Alte Geschichte), nach seiner Promotion Assistent bei Prof. Robert Spaemann, bei dem er sich auch habilitiert hat. Seit dem WS 1996/97 lehrt er als Ordinarius Philosophie an der Universität Regensburg; ab 2004 Ordentliches Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften; seit einigen Jahren auch Stellverstretender Vorstand im Zentrum für Editionswissenschaft (LMU München) sowie Mitglied des Kuratoriums des Institut Papst Benedikt XVI., Regensburg. Schwerpunkt der Arbeiten sind die Philosophie des Mittelalters (Augustinus, Anselm von Canterbury, Thomas von Aquin, Johannes Duns Skotus, Meister Eckhart, Johannes Buridan, Jean Gerson etc.); dabei verfolgt Rolf Schönberger aber auch ihren Bezug zur Antike und ihr Fortwirken in der Philosophie der Neuzeit und Gegenwart. Zahlreiche Publikationen, darunter editorische Großprojekte und Standardwerke.


Donnerstag, 10.09.2015, 19.30 Uhr
Dionys-Saal (Konferenzraum K 3), Diözesanzentrum Obermünster, Obermünsterplatz 7,
93047 Regensburg

Bei Anwesenheit S. E. Bischof Dr. Rudolf Voderholzer

Prof. Dr. Andreas Wollbold (München)
Vor der Familiensynode
Argumente und Wege in der Pastoral mit wiederverheirateten Geschiedenen

Ein besonderer staatlicher Schutz der Familie wird in so gut wie allen Verfassungen weltweit vorgesehen. Es ist als hätten die Verfassunggebenden Versammlungen es bereits kommen sehen, dass die Familie ein Gut ist, das in absehbarer Zukunft an Achtung verlieren würde.
Papst Franziskus hat in der gegenwärtigen Krise der traditionellen Familie die Weltkirche aufgerufen, über Ehe, Familie und die menschliche Geschlechtlichkeit intensiv nachzudenken und offen zu diskutieren. Nach einem ersten vorbereitenden Bischofstreffen im Herbst vergangenen Jahres wird die entscheidende Synode vom 4. bis 25. Oktober 2015 unter dem Titel "Die Berufung und Mission der Familie in der Kirche in der modernen Welt" in Rom stattfinden. Als Brennpunkt der Auseinandersetzungen hat sich die Frage nach dem Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen heraus kristallisiert (zwei in diesem Zusammenhang oft vernommene Stichworte lauten: „Empfang der Sakramente“ und „volle Teilnahme am kirchlichen Leben“).
Der Referent stellt die wichtigsten Standpunkte gegenwärtiger Debatte vor und diskutiert sie auf ihre theologischen Gründe und ihre pastorale Bedeutung sowie Praktikabilität hin. Diese Vorschläge gehen zum Teil bereits auf die Herbstsynode von 2014 und die Diskussionen in ihrem Umfeld zurück, zum Teil entsprechen sie Überlegungen der Deutschen Bischofskonferenz und zum Teil auch der weiteren (universitären) theologischen Diskussion. Abschließend werden eigene Vorschläge zu einer realitätsgerechten Pastoral gemacht werden, welche Anliegen verschiedener Seiten konstruktiv aufzugreifen und auch den Weisungen Jesu gerecht zu werden versuchen.

Prof. Dr. Andreas Wollbold (Jg. 1960)
geboren in Saarbrücken, Studium in Deutschland, Indien und in Rom, Priester des Bistums Trier, Professor für Pastoraltheologie, zunächst an der Universität Erfurt, ab Winter 2003/04 an der LMU München (Ordinarius); fortdauernd nebenamtlich in der Pfarrseelsorge tätig. Andreas Wollbold übersetzte den Katechismus des hl. Robert Bellarmin neu, er ist  Autor verschiedener vielbeachteter Bücher zu Theologie, Pastoral und Spiritualität. Zuletzt – zum Vortragsthema – ist erschienen: Pastoral mit wiederverheirateten Geschiedenen: gordischer Knoten oder ungeahnte Möglichkeiten? (Regensburg: Pustet: 2015).

Montag, 5. Oktober, 19: 00 Uhr
„Kompetenzzentrum für nachwachsende Rohstoffe (KoNaRo)“ in Straubing,
Schulgasse 18

Hwst. Herrn Bischof Dr. Rudolf Voderholzer
Vorstellung der Enzyklika von P. P. Franziskus „Laudato si‘‘
Zuvor, ab 18:00 Uhr besteht die Möglichkeit zu einer Führung durch das KoNaRo). Dem Vortrag wird sich eine Podiumsdiskussion mit Vertretern von Naturschutzverbänden, Politik und Wissenschaft anschließen.
Moderation: Beate Eichinger (KEB im Bistum Regensburg, Diözesane Umweltbeauftragte),
danach Imbiss (Ende ca. 21.15 Uhr).

Dienstag, 20.10.2015, 19.30 Uhr
Dionys-Saal (Konferenzraum K 3), Diözesanzentrum Obermünster, Obermünsterplatz 7,
93047 Regensburg

Prof. Dr. Konrad Baumgartner (Regensburg)
Johann Michael Sailer und Napoleon Bonaparte
Ein Beitrag zur aktuellen Landesausstellung in Ingolstadt „Napoleon und Bayern“

Zweihundert Jahre nach der dramatischen, welthistorischen und dauerhaft in das allgemeine Bewusstsein eingedrungene Niederlage Napoleons bei Waterloo (1815) erinnert die diesjährige Bayerische Landesausstellung an das Verhältnis des sagenumwobenen Feldherrn und selbsternannten Kaisers zum Kurfürstentum bzw. – mit Napoleons massiver Unterstützung – seit 1806 Königreich Bayern. Die noch bis Samstag, den 31. Oktober 2015 andauernde Ausstellung im Ingolstädter Neuen Schloss („Bayerisches Armeemuseum“) ist außerordentlich sehenswert, nicht „nur“ informativ, sondern auch emotional sehr berührend.
Im Vortrag wird vor allem die Sicht des Regensburger Bischofs Johann Michael Sailer (1751-1832) auf Napoleon und dessen nicht sonderlich uneigennützige Bayern-Politik nachgezeichnet. Unbestreitbar wirkt die napoleonische Politik gerade auch in Bayern bis heute nach. Zum besseren Verständnis der sehr kritischen Sichtweise Sailers auf Napoleon kommt die einstige Denunzierung Sailers durch Napoleon beim bayerischen König als „Römling“ und „gefährlichem Anhänger des Papstes“ zur Sprache. Von bleibendem (nicht nur) historischem Interesse ist Sailers spezifischer und sehr klarer Blick auf die Napoleonischen Kriege und Eroberungen, seine dezidierte Auffassung über die „Zertrümmerung“ der Kirche in der Zeit zwischen Französischer Revolution und Säkularisation und nicht zuletzt sein kluges Bedenken zur Thematik „Neubau der Kirche nach der Katastrophe“. Der Vortrag will dazu anregen, den „Bayerischen Kirchenlehrer“ neu ins Bewusstsein zu bringen – zumal „seinen“ Regensburgern.

Päpstlicher Ehrenprälat Prof. em. Dr. Konrad Baumgartner (Jg. 1940)
geboren in Altötting; Studium in München, Priesterweihe 1965, Promotion in München 1974, 1976-80 Professor an der Gesamthochschule Eichstätt, 1980-2006 Ordinarius für Praktische Theologie (Pastoraltheologie) an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Regensburg, zuletzt Dekan, jahrzehntelange nebenamtliche Tätigkeit in der Pfarrseelsorge, ehem. Rector Ecclesiae in St. Albertus Magnus, Schloss Spindlhof (Regenstauf), Mitherausgeber des Lexikons für Theologie und Kirche, Redakteur und Mitarbeiter bei „Der Prediger und Katechet“, zahlreiche Veröffentlichungen, insb. zur Trauerpastoral. Professor Konrad Baumgartner gilt (u. a.) als d e r Kenner von Person und Werk Johann Michael Sailers.

Samstag, 24.10.2015, 13.00 bis 18.00 Uhr

Hinweis: Das Symposium muss leider entfallen!

Großer Saal im "Jugendheim" (EG), Obermünsterplatz 7,
93047 Regensburg
 
Symposium "Spiritualität, Religion und Naturwissenschaft"
Der Begriff der „Spiritualität“ ist mit der Vorstellung einer Annäherung des menschlichen Geistes an eine umfassende, universelle oder transzendente Form von Geistigkeit verbunden. Obwohl die monotheistischen Religionen und die Naturwissenschaften unter der Leitdisziplin der Physik zunächst einmal zwei ganz verschiedene „Gefäße“ der menschlichen Lebenswelt und Lebensorientierung darzustellen scheinen, offenbart ein tieferes Verständnis auch sehr bedenkenswerte Gemeinsamkeiten. Ob und gegebenenfalls inwieweit diese mit dem Begriff der „Spiritualität“ erfasst werden könnten, dürfte durchaus  einen interdisziplinären Klärungsversuch wert sein.

13:00 Uhr Begrüßung
13:15 Vortrag "Religionswissenschaft und christliche Spiritualität“ (PD Dr. Artur Zuk)
14:00 Vortrag „Mystik und Spirituelle Erkenntnis" (Prof. Dr. Dr. Harald Walach)
14:45 Pause
15:30 Vortrag "Spiritualität und naturwissenschaftliche Erkenntnis"  (Prof. Dr. Thilo Hinterberger)
16:30 „Fishbowl“-Diskussion
17:30 Versuch einer „Synopse“

Prof. Dr. rer. nat. Thilo Hinterberger (Physiker und Neurowissenschaftler) studierte Physik in Ulm, promovierte und habilitierte sich in Medizinischer Psychologie der Universität Tübingen. Seit 2011 Leiter des Forschungsbereichs Angewandte Bewusstseinswissenschaften in der Psychosomatischen Medizin am Universitätsklinikum Regensburg.

Prof. Dr. Dr. Harald Walach (Klinischer Psychologe, Wissenschaftshistoriker, Quantentheoretiker), von 2005 bis 2009 Research Professor an der Univ. of Northhampton, seit 2010 Stiftungsprofessor und Institutsdirektor für Forschungsmethodik komplementärer Medizin an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt /Oder.

Pfr. PD Dr. Artur Zuk (Theologe) studierte in Breslau Dogmatik (Promotion) und später an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt Christliche Spiritualität und Pastoraltheologie (Habilitation) mit dem Schwerpunkt Ehe- und Familienspiritualität. Seit 2012 Privatdozent am Lehrstuhl für Pastoraltheologie und Pastoralpsychologie in Eichstätt.

Diese Veranstaltung ist ein gemeinsames Projekt des „Akademischen Forums Albertus Magnus“, vertreten durch Sigmund Bonk, der Katholischen Erwachsenenbildung im Bistum Regensburg (Stadt), vertreten durch Benedikt Ströher und des Fachbereichs Angewandte Bewusstseinswissenschaften des Universitätsklinikums Regensburg, vertreten durch Thilo Hinterberger)

Eintritt: € 27.- (incl. Kaffee, Kuchen und Tagungsgetränke): Um Voranmeldung wird gebeten!

Montag, 16.11.2015, 19.30 Uhr
Diözesanmuseum Obermünster Emmeramsplatz 1 / Obermünsterplatz 7 (Rückwärtiger Eingang),
93047 Regensburg

Prof. Dr. Stephan Grotz (Linz)
Gender als philosophisches Problem –
oder: Wieviel Differenz verträgt die Definition vom Menschen?

„Gender“ (aus dem Englischen) bezeichnet eine sozio-kulturelle Geschlechterrolle, die einem Menschen weitgehend vorgegeben ist – und das schon früh („Jungen spielen mit …, Mädchen …“). Wie abhängig diese Rolle tatsächlich von der Umwelt und wie eng sie mit dem biologischen Geschlecht verbunden ist, wird seit einigen Jahrzehnten intensiv und sehr kontrovers diskutiert. Dabei erhebt sich auch die Frage, ob der Begriff „Gender“ für sich bereits das ist, was weithin als selbstverständlich angenommen wird: ein wertneutraler Sammelbegriff für objektiv vorliegende  Probleme im Schnittkreis von Biologie, Soziologie und Selbstverständnis. Gender ist heute nicht selten ein politisch aufgeladenes Kampfwort, das längst den akademisch-wissenschaftlichen Bereich verlassen hat, in diesen aber zurück wirkt und in der Gesellschaft und Politik nicht nur unseres Landes weite Kreise zieht. Ein aktuelles Beispiel ist die Debatte um die völlige rechtliche Gleichstellung der Ehe mit der sogenannten „Homo-Ehe“.
Der Vortrag macht zunächst bewusst einen Bogen um weltanschaulich und politisch aufgeladene Szenarien, welche die Verteidiger und die Verächter der Gender-Theorie genauso entzweit wie verbinden. Ausgangspunkt der Überlegungen ist die klassisch-antike Definition vom Menschen als einem „Lebewesen, das Logos – Vernunft und Sprache – hat“. In dieser Definition spielt das Geschlecht offensichtlich keine Rolle. Ist das ein bloßer kulturgeschichtlicher Zufall? Oder besagt das etwas, das uns auch heute noch zu denken geben könnte? Trifft Letzteres zu, dann könnte das zu einer Schärfung des Blicks und zugleich womöglich auch zu einer Entschärfung einiger der derzeit geführten Debatten führen.

Prof. Dr. Stephan Grotz (Jg. 1966)
Studium der Kunstgeschichte, der Theaterwissenschaft, der Allgemeinen und Vergleichenden Literaturwissenschaft (Komparatistik), der Griechischen Philologie und Philosophie in Berlin; 1997 Promotion in Komparatistik; Forschungsstipendiat der DFG; Wiss. Assistent, 2007 Habilitation in Philosophie an der Universität Regensburg, Oberassistent; Lehrstuhl-Vertretung an der Univ. Mainz. Seit 2015 Lehrstuhl für Geschichte der Philosophie an der Katholischen Universität Linz, Oberösterreich, Übersetzungen aus dem Lateinischen, zahlreiche Publikationen, z. B. Negationen des Absoluten: Meister Eckhart – Cusanus – Hegel. Hamburg: Meiner 2009.

Montag, 07.12.2015. 19.30 Uhr
Dionys-Saal (Konferenzraum K 3), Diözesanzentrum Obermünster, Obermünsterplatz 7,
93047 Regensburg

Prof. Dr. Josef Kreiml (St. Pölten /A)
Kirche in der gegenwärtigen Welt
Die Pastoralkonstitution des Zweiten Vatikanums „Gaudium et spes“ (1965) – heute noch von Bedeutung?

Diese Pastoralkonstitution war die einzige, die erst innerhalb des Konzils auf den Weg gebracht worden war – bis zum Schluss ist sie auch die umstrittenste geblieben. Es brauchte acht Textvorlagen, „Schemata“, die ersten davon wurden dem Konzil gar nicht erst vorgelegt. Die Abstimmung erfolgte erst am letzten Sitzungstag (am 7. 12. 1965: am Vortragstag wird es vor genau 50 Jahren gewesen sein). All das wird seine Gründe gehabt haben.
Der Papst und die Konzilsväter hatten zuvor den Auftrag erteilt, die „Zeichen der Zeit“ zu erkennen und zu erforschen: In welcher grundlegenden Situation befindet sich der Mensch heute? Kann man von einer „Berufung“ des Menschen sprechen? Wie kann die Würde des Menschen geschützt werden? Worin besteht seine ethische Verantwortung? Was ist der Wert der menschlichen Arbeit? Was ist mit dem Wort von der „Autonomie der irdischen Wirklichkeiten“ gemeint?
Neben diesen grundsätzlichen Fragen hat „Gaudium et spes“ auch wichtige Einzelfragen angesprochen, so die Förderung von Ehe und Familie und die Förderung des kulturellen Fortschritts. Was gilt für den Bereich der Wirtschaft? Worin besteht das Ziel der politischen Gemeinschaft? Wie steht es um den Frieden, die Völkergemeinschaft und den Dialog der Kirche mit allen Menschen? All diese Fragen greift der Referent in seinem Vortrag auf, um sie darzustellen, sie zu erläutern und auf ihre Aktualität hin zu befragen.

Prof. Dr. Josef Kreiml (Jg. 1958)
Studium (von 1977 bis 1982) der Katholischen Theologie an der Universität Regensburg; von 1983 bis 1985 Philosophiestudium (M.A.) an der Hochschule für Philosophie S.J. in München; 1990 Priesterweihe, dann Kaplan und Pfarrer; Promotion (1989) und Habilitation (2001) erfolgten an der LMU München (Gerhard Ludwig Müller); seit 2003 Professor für Fundamentaltheologie und Ökumenische Theologie an der Philosophisch-Theologischen Hochschule St. Pölten; von 2005 bis 2013 auch Rektor der Hochschule (derzeit Prorektor). Josef Kreiml ist Priester der Diözese Regensburg, außerdem Diözesanrichter am Diözesangericht St. Pölten, Seelsorger in der Pfarrei Obritzberg und Referent in der Priesterfortbildung des Bistums Regensburg

Das war das Programm

des 1. Halbjahres 2015


21. 01. 2015

Prof. Dr. Wolfgang Frühwald: Albertus Magnus und seine Schüler im 14. Jahrhundert (M. Eckhart, Tauler und Seuse)
Ort: Dionys-Saal (Konferenzraum 3) im Diözesanzentrum Obermünster (Obermünsterplatz 7, Regensburg - nach der Schranke gleich links in das Gebäude hinein)
Vortragsbeginn: 19.30 Uhr
Eintritt: € 5.-, eine Anmeldung ist erwünscht aber nicht zwingend erforderlich.

19. 02. 2015
Prof. Dr. Franz von Kutschera: Wissenschaftliche Weltsicht und der Glaube an einen personalen Gott
Ort: Kaisersaal, Hotel Goldenes Kreuz, Haidplatz 7
Vortragsbeginn: 19.30 Uhr
Eintritt: € 5.-, eine Anmeldung ist erwünscht aber nicht zwingend erforderlich.

18. 03. 2015
Bischof Dr. Rudolf Voderholzer Musik des Unsichtbaren. Der Komponist Olivier Messiaen (1908 – 1992) am Schnittpunkt von Theologie und Musik
Ort: Konzertsaal der Hochschule für Katholische Kirchenmusik, Regensburg-Stadtamhof, Andreasstrasse 9
Mitwirkende: Streichquartett der Hochschule für Katholische Kirchenmusik
Beginn: 19.30 Uhr
Eintritt: 10.- Euro

23. 04. 2015
Prof. Dr. Stefan Bauberger S.J.: Kosmische Feinabstimmung. Naturkonstanten als Hinweise auf Gott?
Ort: Naturkundemuseum Ostbayern, Am Prebrunntor 4
Beginn: 19.30 Uhr

20. 05. 2015
Prof. Dr. Hermann Kurzke: „Der gläubige Thomas". Glaube und Sprache bei Thomas Mann
Ort: Dionys-Saal (Konferenzraum 3) im Diözesanzentrum Obermünster (Obermünsterplatz 7, Regensburg - nach der Schranke gleich links in das Gebäude hinein)
Beginn: 19.30 Uhr

17. 06. 2015
Prof. Dr. Arbogast Schmitt: Rationalität und Glaube. Einige (alte, von Aristoteles bis Thomas entwickelte) Gründe für einen (seit Duns Scotus) oft bestrittenen Zusammenhang
Ort: Kaisersaal, Hotel Goldenes Kreuz, Haidplatz 7
Beginn: 19.30 Uhr


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ALBERTUS MAGNUS
Obermünsterplatz 7
93047 Regensburg

Telefon: 0941 597-1612
Telefax: 0941 597-1613

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