Freitag, 17. November 2017, 19.30 Uhr
Hörsaal S051, Ostbayerische Technische Hochschule (OTH), Seybothstraße 2, Regensburg
Dr. Manfred Lütz (Köln)
"Wie Sie unvermeidlich glücklich werden!“
Eine Psychologie des Gelingens
Von dem Wort „Glück“ geht ein Zauber aus. Sobald man es irgendwo hört oder liest, erhöht sich die Aufmerksamkeit. Der prominente Psychiater, Psychotherapeut, Bestsellerautor und Kabarettist Manfred Lütz spricht ebenso scharfsinnig wie witzig über die Glückssuche einst und jetzt und präsentiert so nebenher unter anderem die ganze Philosophiegeschichte als eine einzige fortgeführte Frage nach eben diesem wahren und dauerhaften Glück. Viele Glücksverheißungen und -botschaften taugen leider wenig – aber es wird sich auch etwas Verblüffendes ergeben: Lütz schreibt. „Es ist mein voller Ernst, dass man unvermeidlich glücklich werden kann. Und da es solche Wege gibt, die ausnahmslos jedem Menschen offenstehen, darf man darüber nicht schweigen.“
Eintrittskarten 10,00 € - Kartenvorverkauf im Internet unter www.okticket.de, bei allen üblichen Vorverkaufsstellen, aber auch an der Abendkasse.
Manfred Lütz (Jg. 1954) studierte Medizin, Philosophie und katholische Theologie in Bonn und Rom: Promotion, 1979 Approbation, Diplom in katholischer Theologie 1982.; zunächst Facharzt für Nervenheilkunde, später auch für Psychiatrie; seit 1997 Chefarzt des Alexianer-Krankenhauses in Köln-Porz. Bekanntheit erlangte Dr. Lütz als vielfacher Bestseller-Autor. In seinen Büchern – etwa dem preisgekrönten „Gott. Eine kleine Geschichte des Größten (2007)“ – wendet er sich, oft satirisch und humorvoll, auch den sog. ewigen Fragen zu. Seine Buchvorstellungen gleichen unterhaltsamen Kabarettprogrammen. Es gibt dabei auch die andere, ernstere Seite – ein Beispiel: M. Lütz gründete 1981 in Bonn eine 200 Personen einbindende integrative Behindertengruppe. M. Lütz ist ordentliches Mitglied der Päpstlichen Akademie für das Leben.
Rückblick
Prof. Bonk, dem Direktor des Akademischen Forums Albertus Magnus ist es gelungen, den bekannten Kabarettisten, Autor, Theologen, Chefarzt und schon auch bekennenden Katholiken Dr. Manfred Lütz für eine Veranstaltung zu gewinnen.
Hintergrund des Vortrags war das heuer unter dem gleichen Titel erschienene Buch von Manfred Lütz.
An die 300 Zuhörer, unter denen sich etwa auch Bischof Voderholzer befand, waren am Freitag, den17. 11. 2017, in die OTH in Regensburg gekommen.
Dr. Lütz fesselte die Anwesenden mit seinen ebenso lebendigen und humorvollen, wie auch niveauvollen und bereichernden Ausführungen. Dabei nahm er im lockeren Erzählstil beispielsweise Bezug auf das Verständnis von „Glück“ in der Philosophiegeschichte.
Die Aussage von Aristoteles, wonach jeder Mensch auf der Suche nach Glück ist, zeigt die ständige Aktualität des Themas.
Kein Glück durch Ruhm, Erfolg oder Karriere
Dr. Lütz erläuterte, dass Glück nicht willentlich erstrebt werden kann. Es ist ein Irrtum zu glauben, dass Lebensglück durch Reichtum, Karriere oder Ruhm erlangt werden kann; dies sind nur trügerische „Synonyme“ für Glück und sicher keine Mittel um wirklich glücklich zu werden. Als anschauliche Beispiele nannte Lütz Prominente, die zwar erfolgreich und reich, ganz sicher aber nicht glücklich sind.
Glücksratgeber helfen nur Autor und Verlag
Das in Glücksratgebern versprochene Glück gibt es nicht, da Glück nur in individueller, ganz persönlicher Weise möglich ist. Der „propagierte `Egotrip´“, so Lütz, „hat sich eindeutig als Sackgasse erwiesen.“ Die wirklich wichtigen Dinge im Leben können nicht allgemeingültig definiert und schon gar nicht verordnet werden. Letztlich hat der Kauf eines solchen Buches dem Autor und seinem Verlag „genützt“.
Psychologen und Psychiater sind für Glück nicht zuständig
Dr. Lütz betont, dass die Annahme, Psychologen könnten den Weg ins Glück zeigen oder führen, falsch ist. Sicher, Depressionen sind behandel- und heilbar, im Leben jedes Menschen gibt es aber Probleme und Schwierigkeiten, bei denen Psychotherapie einfach überflüssig ist. In Lebenskrisen ist der Beistand eines Seelsorgers, mit dem auch Themen wie “Schuld“, „Tod“ oder „Sinn“ besprochen werden können, viel besser geeignet. Psychiater und Psychologen sind Fachleute für psychische Störungen und Krankheiten. Ins Glück zu führen ist nicht ihre Aufgabe und sie können es auch gar nicht.
Der wirkliche Weg zum Glück
Glück kann nach Dr. Lütz „unvermeidlich“ erreicht werden, wenn ein Mensch seine persönlichen Anlagen und Fähigkeiten entdeckt und auslebt, wenn er gute Freunde hat, Sinn in seinem Handeln erkennt und versucht die Liebe zu leben. Auch gehört dazu, den Blick nach oben lenken und einen tieferen Urgrund sehen zu können.
Wirkliche Quellen von Glück sind nach Dr. Manfred Lütz Freundschaft, Liebe, Hilfsbereitschaft, Wertschätzung und Sinnerfüllung.
Dr. Johann Schwinghammer