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Donnerstag, 12. Oktober 2017, 19.30 UhrSchon Dietmar
Kaisersaal im Hotel „Goldenes Kreuz“, Haidplatz 7, Regensburg
(Zugang: Durchgang zum Innenhof, dann Treppe rechts hoch)


Pater Dr. Dietmar Schon OP (Regensburg)                   

Die Lage der Christen in den kriegs- und krisengeschüttelten Ländern des Nahen Ostens wird aktuell kaum noch thematisiert. Diese ist von Gegensätzen gekennzeichnet. Anhand von Länderbeispielen und einzelnen Kirchen soll aufgezeigt werden, wie sich Christen seit geraumer Zeit bemühen, unter häufig wechselnden Rahmenbedingungen einen Platz in vorwiegend muslimisch geprägten Gesellschaften zu finden. Andererseits erodiert vielerorts die christliche Präsenz durch Emigration. Insbesondere die Ostkirchen verfügen über eine jahrhundertelange, wechselvolle Erfahrung mit dem Islam. Zur religiösen Minderheit geworden, haben sie dennoch christliche Glaubensinhalte erfolgreich in eine ganz andere Vorstellungswelt hinein übersetzt. Aufbrüche und Reformbewegungen bezeugen ihre ungebrochene Glaubens- und Lebenskraft. Nicht zuletzt die Ökumene hat – bei uns fast unbemerkt – im Nahen Osten kräftige Impulse erhalten.


Dr. Dietmar Schon OP (Jg. 1959) studierte Rechtswissenschaften an den Universitäten Trier und Freiburg i. Br. (Abschluss 1988 mit der Zweiten Staatsprüfung). 1988 Eintritt in den Dominikanerorden, von 1989 bis 1994 Studium der katholischen Theologie an der Universität Wien. 1992 Profess und 1994 Priesterweihe, danach Provinzsyndikus, 1998 Dr. theol., von 2002 bis 2011 Provinzial der süddeutsch-österreichischen Dominikanerprovinz. Seit 2009 ist er als Kirchenrektor der Dominikanerkirche St. Blasius tätig, ab WS 2011/12 Lehrauftrag an der Kath.-Theol. Fakultät der Universität Regensburg. Bischof Dr. Rudolf Voderholzer ernannte ihn zeitgleich mit Errichtung des „Ostkircheninstituts der Diözese Regensburg“ im Jahr 2016 zu dessen Direktor; ab Sommersemester 2013 zusätzlich Lehrauftrag für die Geschichte der Ostkirchen am Lehrstuhl für Mittlere und Neue Kirchengeschichte der Universität Regensburg, 2017 Habilitation.

Rückblick
Über die Situation der Ostkirchen in muslimisch geprägten Gesellschaften des Nahen Ostens referierte der Direktor des Ostkircheninstituts der Diözese Regensburg, Dr. Dietmar Schon o.p. In den Medien verbreitete Bilder von zerstörten Kirchen und von Opfern der gewaltsamen Auseinandersetzungen in der Region haben einer breiten Öffentlichkeit die aktuelle Not der dort präsenten christlichen Kirchen vor Augen geführt. Weniger bewusst sind die unterschiedlichen Wege, welche die verschiedenen arabischen Gesellschaften seit der Kolonialzeit im 19./20. Jh. gegangen sind. Dabei war christlich-islamische Zusammenarbeit ein wichtiger Gestaltungsfaktor; vielfältige Brüche in der Entwicklung zu modernen Gesellschaften führten aber auch zu Spannungen zwischen den Religionsgemeinschaften, die wiederum (Mit-)Ursache für eine Marginalisierung und Ausgrenzung der Christen sind. Die Zukunft der christlichen Kirchen in der Region wird nicht zuletzt davon abhängen, ob es gelingt, die vielfach zu beobachtende Schutz- und Rechtlosigkeit der Christen zu überwinden und Raum für religionsübergreifende Zusammenarbeit und friedliche Koexistenz unterschiedlicher Religionen im selben gesellschaftlichen Kontext herzustellen. Diesem Ziel dienen Bemühungen des interreligiösen Dialogs. Demselben Ziel sollte sich aber auch die internationale Staatengemeinschaft widmen, anstatt nur kurzfristige macht- und wirtschaftspolitische Vorteile anzustreben.

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